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Schneewittchen unter Druck |
Der neue „Schneewittchen“-Film war noch gar nicht angelaufen, da erbrach sich schon die Internationale der Unterbelichteten über dem harmlosen Produkt. Den einen ist die kolumbianisch-polnische Titelheldin Rachel Ziegler nicht weiß genug. Die um nichts weniger miese Fraktion der Linksnazis will die Schauspielerin Gal Gadot aus der Karriere terrorisieren, weil sie Israelin ist (dabei spielt sie, als offenbares Kompromissangebot, ohnehin die böse Königin). Und der Präsident des Kleinwüchsigenverbandes fordert überhaupt die Entfernung des diskriminierenden Grimm-Märchens aus der Wahrnehmung. Nun ist der Film evtl. tatsächlich intellektuell etwas unterversorgt (Schneewittchen wird nicht vom Prinzen, sondern von einer Girl-Gang gerettet). Aber ich ersuche mit Nachdruck, dem schwachsinnigen Umgang mit Kunst ein Ende zu bereiten. Wie früher sollen sich die größten Schauspieler schwarz bemalen, um dem schwarzen Diskriminierungsopfer Othello die Solidarität zu erweisen. In „Carmen“, „Troubadour“ und „Zigeunerbaron“ sollen wieder Zigeuner auftreten, die so heißen: weil das Wort über Jahrhunderte für Freiheit und Widerständigkeit einer Minderheit gegen die Niedertracht der Mehrheit stand. Die Rechts- und Linksnazis können sich ja in einem Freundschaftsverein verwirklichen (was Putin und Trump zusammenbringen, sollte auch hier möglich sein). |
Sollten sie ein stark gereifter Altlinker wie ich sein, werden Sie sich gewiss an „Radio Free Europe“ erinnern. Das war der amerikanische Propagandasender, der im Kalten Krieg unter CIA-Aufsicht dem Schwall KGB-generierter Desinformation auf gleichem Niveau begegnen sollte. Mit dem Ende des Warschauer Paktes wurde er überflüssig und übersiedelte, von den USA bescheiden dotiert, nach Prag. Mittlerweile sind die Herren Trump und Putin bemüht, den wieder aufgeflammten Kalten Krieg zu beenden (leider um den Preis eines heißen). Also will Trump den Sender nicht mehr finanzieren. Und jetzt? Steht die österreichische Ministerin Plakolm – Bildung und Gestaltungswille in Personalunion – an der Spitze einer EU-weiten Rettungsaktion: Der Sender sei „seit 1950 ein Garant für unabhängigen Qualitätsjournalismus“! Das hat McCarthy damals ebenso gesehen. Unbestritten hingegen war die „Wiener Zeitung“ ein „Garant für unabhängigen Qualitätsjournalismus“. Die wurde aber von Frau Plakolms Fraktion in Komplizenschaft mit den Grünen umgebracht. Jetzt drangsaliert man finanziell den ORF, für mich gleichfalls „Garant für unabhängigen Qualitätsjournalismus“. |
Sehenswert: „Der junge Mann“ von Annie Ernaux im Wiener Kosmostheater. Gediegener Feminismus. |
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