Gut für die Kunst – schlecht für die Kunst
verteidigt Kunst und Kultur – das Wichtigste in Kürze |
Lesen Sie den Newsletter zum ersten Mal? Melden Sie sich hier an. Sollten Sie meinen Newsletter ausreichend interessant finden, schicken Sie ihn gerne weiter. Vielen Dank! |
Erinnern Sie sich an Ulrike Lunacek? |
Das ist die pensionierte Europapolitikerin, die 2017 die Grünen in die außerparlamentarische Opposition pilotiert hat, nachdem die für die Havarie verantwortliche Glawischnig bei laufendem Motor abgesprungen war. Zum Dank betrauten die Grünen Frau Lunacek dann bei Ausbruch des Kabinetts Kurz II mit dem Kulturstaatssekretariat. Sie verstand von der Materie zwar so viel wie der bis heute nominelle Kunstminister Kogler (kein Scherz, schauen Sie nach). Doch man meinte, die Kultur laufe hierzulande ohnehin von selbst. Frau L. allerdings beflegelte gleich zum Amtsantritt den Nobelpreisträger Handke. Und dann kam auch schon Corona, und Frau L. segelte unter Proteststürmen der eigenen Klientel aus dem Amt, als die Kulturnation ohne Gegenmaßnahmen zu kollabieren drohte. In der Not lieh man sich als Nachfolgerin die bei der SPÖ ansässige ehemalige Kunst-Sektionschefin Andrea Mayer, die mit bis heute anhaltendem Erfolg das Nötige tat. Warum ich Ihnen das erzähle? Weil es alles andere als unpfiffig wäre, bliebe die mittlerweile parteifreie Expertin Mayer nach der Wahl einer (hoffentlich) zivilisierten Koalition erhalten.
|
Wer in der Kultur nichts verloren hat |
Womit ich zum zweiten Teil gelange. Lunacek hat bewiesen, bei welcher Partei die Kunst schlecht aufgehoben ist (die FPÖ will ich im Zusammenhang nicht erwähnen). Die Grünen sind heute eine mehrheitlich kunstfeindliche Bewegung: Ihnen geht es (die gefährliche Kultursprecherin Blimlinger personifiziert das) um Säuberung nach Korrektheitsdiktat, um Quoten und Regulierung. Aber Kunst ist nicht demokratisch, sondern der Elite der Hochbegabten vorbehalten, die oft von Natur aus keine freundlichen Zeitgenossen sind. Richard Wagner war ein Beispiel. Doch er hat großartige Musikdramen geschaffen und in Bayreuth das ideale Haus für ihre Aufführung konzipiert. Nun fordert die grüne deutsche Kulturministerin Roth, dort auch Werke anderer Komponisten zu spielen, um ein junges Publikum anzusprechen. Schon dachte ich, sie wolle das Festspielhaus korrektheitstechnisch gecasteten Rappern öffnen. Aber nein, sie meinte „Hänsel und Gretel“ des liebenswerten Wagner-Nachfolgers Humperdinck. Da werden Hipster und Gen Z aber in Scharen strömen! Wobei mir die grüne Infantil-Version noch lieber ist als Blimlingers Rübe-ab-Variante.
|
Sehenswert: „Don Carlo“ von Verdi, inszeniert und gesungen von Günter Groissböck in Klosterneuburg. Nur noch am 28. Juli und am 1. August!
|
Durch diesen Newsletter sichern Sie sich wertvolle Insights, bleiben gesellschaftlich engagiert und finden kontinuierliche Inspiration – ein wahrer Gewinn für jeden, der Kunst und Kultur schätzt.
Kennen Sie schon HEINZ SICHROVSKYS Spitzentöne?
Newsletter abbestellen | Impressum
|
|
|